Diagnose Reizdarm und dann?

Prä – und Probiotika – ein starkes Team für Vitalität & Gesundheit
3. Mai 2019
Prä – und Probiotika – ein starkes Team für Vitalität & Gesundheit
3. Mai 2019

Was verbirgt sich hinter diesem „Phänomen“ und welche Möglichkeiten haben Sie?

 

Reizdarmsyndrom ist häufig die Folge einer länger anhaltenden Phase unter Stress.

 

Was ist Stress und wie wirkt er sich auf Ihren Körper und vor allem auf Ihr Verdauungssystem aus?

 

Moderater Stress gibt uns ein Gefühl von Wohlbefinden. Er kann unser Gedächtnis stärken, bereitet uns auf schwierige Aufgaben vor und steigert unsere Produktivität.

 

Bei völliger Stressfreiheit dagegen sind wir unmotiviert, haben ein Gefühl von Langeweile und fühlen uns lethargisch oder gar depressiv.

 

Zu viel und anhaltender Stress jedoch, wirkt sich negativ auf Ihren Gesamtorganismus aus.

 

Wodurch entsteht anhaltender Stress und was zählt darunter?

Eine permanente Übererregung durch anhaltende berufliche und/oder private Überbelastungen, Angststörungen, Panikzustände bis hin zu Depression, führen zu einer dauerhaften Aktivierung des Stresssystems in unserem Körper. Diese Übererregung interpretiert der Körper als Gefahr und aktiviert – natürlich immer im Sinne des Überlebens – verschiedene Systeme zur Gefahrenabwehr im Körper.

 

Zusammenhang zwischen Stress und Verdauungsbeschwerden:

Ihr Magen-Darm-Trakt verfügt über ein dichtes Geflecht von Nerven – auch Darmhirn genannt. Bei Stress ziehen sich unsere Gedärme zusammen und reduzieren ihre Aktivität, damit die Energie für den Stoffwechsel zu Gunsten von Gefahrenabwehr, Muskelanspannung und Herzaktivität, eingespart werden kann. Chronischer Stress bzw. anhaltende Übererregung führt beispielsweise zu Bauchkrämpfen oder Durchfällen.

Stress wirkt sich gleichzeitig negativ auf die Zusammensetzung des Darmmikrobiom aus. Das bedeutet, die Anzahl und Vielfalt der gesundheitsförderlichen Bakterienstämme nehmen ab und krankmachende Keime siedeln sich an. Dadurch werden mehr gesundheitsschädliche anstatt gesundheitsförderlicher bakterieller Stoffwechselprodukte im Darm gebildet.

Die Folge sind Entzündungen, wodurch die Darmmotilität gesteigert oder gehemmt wird, sowie sich bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten entwickeln.

Unter Stress werden Stresshormone freigesetzt und führen u. a. zur Minderdurchblutung des Darms. Eine dauerhafte Minderdurchblutung der Darmschleimhaut führt folglich zur Schädigung. In Folge können so Giftstoffe und unverdaute Nahrungspartikel leichter in den Blutkreislauf gelangen. Dies führt zu Entzündungsreaktionen.

Außerdem sinkt bei chronischem Stress die vorhandene Serotoninmenge, da erstens Serotonin stärker verbraucht wird und zweitens es immer weniger gebildet werden kann. 96% des körpereigenen Serotonins wird in der Darmschleimhaut gebildet, aber bei vorhandenen Entzündungen ist dies eingeschränkt. Auch Darmbakterien sind in der Lage, Serotonin zu produzieren, jedoch nur wenn sie in ausreichender Anzahl vorhanden sind.

Serotonin wirkt sowohl im Darm als auch auf das Nervensystem. Bezogen auf den Darm, hat Serotonin Einfluss auf die Darmbewegungen, die Aufnahme von Nährstoffen und auf das Sättigungsgefühl. Im Nervensystem wirkt Serotonin, stimmungsaufhellend, entspannend schlafregulierend, angstlösend, antidepressiv und hat positiven Einfluss auf die Lern- und Merkfähigkeit.

Die Forschung hat gezeigt, dass der Magen-Darm-Trakt, einen größeren Einfluss auf unser Gehirn und unsere Psyche hat als umgedreht.  Das Gehirn erhält von einem spezifischen Hirnnerv Informationen über den Magen-Darm-Trakt im Verhältnis 9/1. (9 Nervenbahnen vom Darm zum Hirn und 1 Nervenbahn vom Hirn zum Darm)

Insgesamt ist aus der aktuellen Studienlage bekannt, dass ein länger anhaltender unausgeglichener psychischer Zustand daher zu Verdauungsbeschwerden führt, während eine gesunde Stressachse aus Anspannung und regelmäßiger Entspannung, zu einer optimalen Magen-Darm- Gesundheit beiträgt.

Ein optimales Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung, kann durch gezielte Übungen, welche sich gut in den Alltag integrieren lassen, beeinflusst werden.

Stressbedingte Veränderungen und deren Auswirkungen können, im Rahmen einer entsprechenden Diagnostik, sichtbar gemacht werden. Diese Diagnostik gehört bei mir mit zur unablässigen Eingangsdiagnostik, denn dadurch können erst entsprechende passgenaue Therapien eingeleitet werden.

Reizdarmsyndroms kann sich unterschiedlich zeigen so z. B. durch:

  • vorwiegend Verstopfung
  • vorwiegend Durchfall
  • Durchfall und Verstopfung im Wechsel
  • unspezifische Symptome wie Blähungen und Bauchschmerzen

 Zusammenfassung Stress und die Folge auf die Darmgesundheit:

  • Minderdurchblutung des Darms
  • stark entzündungsfördernd,
  • führt zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
  • reduziert die Anzahl der guten / nützlichen Darmbakterien,
  • begünstigt die Ansiedlung von krankmachenden Keimen,
  • reduziert die darmschleimproduzierenden Zellen, öffnet so die Darmbarriere und führt damit zum sog. Leaky GUT (engl.: „durchlässiger Darm“).

Alles Gute für Ihren Darm.

Silke Laabs

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